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Mehrseillängen Ponte Brolla (Klettertour); 28. - 29. März 2015

Bericht von David Bolien, Fotos von TL Hans Rudolf Lüscher (hrl), Peter Künzli (pk), Damian Stäger (ds): Zugegeben, mir war schon etwas mulmig zumute als ich die Beschreibung auf der Webseite des SAC Aarau las: 'Mehrseillängen in Ponte Brolla.' Jedoch verdrängte das nette Bestätigungsmail von Hansrudi rasch meine Sorgen und so machten wir uns am Samstag, den 28.03.15 in der Frühe auf den Weg Richtung Tessin.

6 Personen reisten mit dem Zug an und wurden auf der letzten Etappe mit einer grandiosen Kulisse aus der Centovalli Bahn empfangen. 3 Teilnehmer kamen mit dem Auto von Hanspeter, das direkt vor Ort neben dem Ristorante Centovalli parkiert wurde und tagsüber als Depot für unsere Sachen diente. Hansrudi war schon einen Tag früher angereist um die Hütte 'Rustico' von Häns Müller parat zu machen. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen aller Teilnehmer noch einmal ganz herzlich bei Hansrudi für die Organisation bedanken!

Bei traumhaften Wetter begannen wir mit dem Aufstieg in die Rovine del Castelliere. Dort angekommen besprachen wir noch einmal das Abseilen und die Knöpfe und teilten uns dann dem Können entsprechend in die Seilschaften ein. Der Einstieg über die Route Vespa und einige Nachbarrouten stellte sich doch etwas schwieriger als erwartet heraus, wahrscheinlich weil es die erste Tour des Jahres war und wir uns erst einmal wieder warmklettern mussten. Aber eine Seillänge weiter und die anfänglichen Strapazen waren wieder wie weggeweht und oben wurden wir alle mit einem tollen Ausblick auf das Maggiatal belohnt.

Über Mittag versammelten wir uns wieder am Ausgangspunkt am Fusse der Route Farvalla, und nach kurzem Lunch aus dem Rucksack und einer Verschnaufpause griffen wir dann nochmals an.

Den Abend liessen wir dann bei Bier und Panasch im Ristorante Centovalli ausklingen. Es galt aber auch, den bevorstehenden Einfall in die Hütte von Häns Müller zu planen. Nichts wurde dem Zufall überlassen und so liess Hansrudi noch beim Bier einen Plan zur Besetzung der Hütte ausarbeiten, der dann auch mit eidgenössischer Präzision in die Tat umgesetzt wurde. Es musste ja schliesslich noch das Abendessen für eine mittlerweile sehr hungrige Horde Kletterer organisiert werden.

Nun zum kulinarischen Teil. Es gab Spaghetti mit einer grossen Menge Tomatensauce, die dann mit einer Zwiebel und Knoblauchpfanne, Pilzchensauce, Thonsauce oder mit Speckwürfeln beliebig kombiniert werden konnte. Ein gemischter Salat durfte natürlich auch nicht fehlen. Einige Gläschen Wein später fiel uns dann ein, dass ja am nächsten Tag die Zeit umgestellt werden musste. Weil es doch schon sehr kompliziert ist wie die Sonne denn stehen würde wenn es noch die richtige Zeit wäre, es aber jetzt ja nicht mehr so ist, einigten wir uns auf einen Kompromiss und setzten das Frühstück für halb acht an.

Nach einem guten Frühstück und Hüttenputz machten wir uns dann auf Richtung Felsen. Der Plan war, dass zwei Seilschaften geführt unter der Leitung von Thomas und Hanspeter sich zur Speroni begeben und die Sonnenanbeter unter uns unter der Leitung von Hansrudi und Peter sich noch einmal an der Rovine versuchten. Nach einer kräftezehrenden Wanderungen über unwegsames Terrain, von der Hütte zurück zu Hanspeters Auto mussten wir uns erst einmal mit einem guten Kaffee bei unserem Restaurant des Vertrauens stärken. Hellwach und topfit brachen wir dann zum Felsen auf und es hiess endlich wieder 'anseilen!'

Nach einigen Seillängen und duzenden Fotos später seilten wir uns dann von der Rovine ab. Vielen Dank nochmals an Ankie, Peter und Hansrudi für eure Tipps und Tricks zum Abseilen und natürlich auch an Sonja für die  Hilfe wenns mal wieder irgendwo klemmte.

Peter demonstrierte danach noch eine Übung, wie man die Fusstechnik mit verbunden Augen verbessern kann und Hansrudi und mich zog es nochmals zum Einstieg der Vespa.

Der Tag verging wie im Fluge, schon bald mussten wir zum Bahnhof hinabsteigen und uns vom schönen Tessin bei einem schnellen Feierabendbier verabschieden. Die zwei Seilschaften in den Speroni brauchten wegen den vielen Leuten, die dort kletterten, etwas länger. Sie und der Tourenleiter traten den Heimweg dann eine Stunde später auch an.

Vielen Dank Hansrudi für das tolle Wochenende, das uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zum Schluss bleibt noch eine Frage offen: Wann können wir wieder mit dir nach Ponte Brolla fahren?Bis demnächst. David, dein Kamerad aus dem großen Kanton J