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Kaiseregg Rundtour

Tourenbericht Kaisereggrundtour vom 25.2.2018

 

Teilnehmer/innen

 

Frank-Urs Müller & Pia Allemann (Tourenleitung), René Henzi, Claudia Ischi-Bühlmann, Meret Schindler, Michel Kaiser, Monika Allemann, Heinz Flück, Barbara Wyss und Sarah Umbricht bildeten eine 10-er Gruppe.

 

Tourenverlauf

 

Einleitung. Nach dem rekordwarmen Januar, war es nun gegen Ende Februar auch im Winter 2018 noch richtig eisig kalt geworden. Mit der starken Bise der letzten Tage fühlten sich die -10°C wie -20°C an - endlich mal eine anständige Demonstration, wie sich ein «Windchill» eben anfühlen kann! Entsprechend machte die Tourenleitung im Vorfeld auf die kalten Temperaturen aufmerksam und bat die Teilnehmenden, sich angemessen einzupacken. Die letzten Tage oder gar Wochen sah man im Mittelland stets nur grau, an den Wochenenden war die Nebelobergrenze hoch, sodass die Sonne den meisten verwehrt blieb (oder es regnete/schneite). Es bestand also ein massives Sonnenschein-Manko bei unserer Gruppe.

Die Tour konnte wie geplant durchgeführt werden: Kaiseregg (2185 m.ü.M.), Abfahrt Walop (1631 m.ü.M.), Aufstieg Widdergalm (2174 m.ü.M.), Abfahrt Gantrischli (1322 m.ü.M.), Aufstieg Salzmatt (1637 m.ü.M.), Abfahrt Schwarzsee.

 

Vor der Tour. Wir trafen uns um 6.40 Uhr am Bahnhof Solothurn und konnten ca. 6.50 Uhr losfahren. Kurz nach 8 Uhr trafen wir beim Schwarzsee ein - es war noch immer grau, der Nebel lag über uns. Da der Sessellift noch nicht offen war, mussten wir erst mal im Restaurant warten - und wenn wir schon da sind, nehmen wir natürlich auch einen Kaffee. Wir bereiteten uns vor und stellten uns auf einen eisigen Tag ein. Frank mahnte uns, früh genug (d.h. spätestens auf der Kaiseregg Bescheid zu geben, wenn irgendwelche Leiden (fahrtechnischer oder kältebedingter Art) auftreten sollten - danach gab es kein zurück mehr!

Wir waren also bereit und wollten es angehen. Doch halt, da war doch noch was… glücklicherweise bemerkte unser geschätzter Tourenleiter noch bevor er auf dem Skilift war, dass die Felle zuhause blieben. Und noch besser: am Schwarzsee gibt's ein Sportgeschäft, also erstmal Ausrüstung vervollständigen. Das Sportgeschäft ist eher rudimentär auf Skitouren ausgerichtet und Frank verliess das Sportgeschäft mit einem Miet-Fell, das ungefähr die Hälfte der Breite des Skis und ca. 2/3 der Länge des Skis füllte. So ging es mit etwas Verspätung dann auf den Skilift.

 

Teil I Kaiseregg. Mit dem Skilift ging es zunächst auf die Riggisalp, von dort folgte eine kurze Abfahrt in dichtestem Nebel zum zweiten Skilift, mit dem wir 1752 m.ü.M. erreichten. Die eine oder andere Person spielte während der Abfahrt im dichten Nebel mit einer Sicht bis ca. 1 m vor den Ski und entsprechend angekündigter Kälte mit dem Gedanken, auf der Kaiseregg abzubrechen. Mit dem zweiten Skilift nahm die Tour eine entscheidende Wendung: kurz vor der Bergstation schien die Sonne und wir konnten bei Sonnenschein anfellen.

Der Aufstieg auf die Kaiseregg war angenehm, da vom Wind geschützt (jedenfalls bis zum Pass auf 2027 m.ü.M.). Am meisten zu kämpfen hatte natürlich der Tourengänger mit den Miet-Fellen: sie lösten sich, fielen mehrmals ganz ab und schliesslich war der Aufstieg ohne Ski effizienter. Vom Kaisereggpass bis zum Gipfel spürten wir den Wind, aber dank Sonnenschein war es gerade noch hinnehmbar. Der Gipfelhalt fiel aber trotzdem ganz kurz aus, Pick-Nick wäre wohl davon geflogen.

Die Bedingungen auf der Abfahrt zur Walop waren bestens: oben war der Schnee zwar abgetragen und daher hart, aber dennoch griffig, weiter unten kamen wir mehr und mehr in wunderbaren Pulverschnee. Auch die steilste Stelle (ca. 38°) war unter diesen Umständen gut fahrbar. Relativ windgeschützt nahmen wir im Walop eine Zwischenverpflegung ein - wohlwissend, dass der Wind auf dem nächsten Gipfel keine lange Rast erlauben wird.

 

Auf dem Pass vor der Kaiseregg (erster Gipfel), nach dem windgeschützten Aufstieg wurden wir hier «vom Winde verweht». Ansonsten herrschte Kaiser-Wetter!

Ausblick von der Kaiseregg. Das Nebelmeer hatten wir hinter uns gelassen.

 

 

 

 

 

 

Spiel von Wolken, Wind und Schnee.

 

Teil II Widdergalm. Der Aufstieg zum Widdergalm war angenehm und ohne Zwischenfälle. Zu kämpfen hatte wiederum die Person mit den «halben Fellen». Den Aufstieg bewältigten wir in ca. 1,5 Stunden. Wie erwartet, gab es auf dem Gipfel keine lange Pause, der Wind war hier doch sehr stark. Der Tourenleiter wies darauf hin, dass nun die eigentliche Schlüsselstelle folgte. Wenig unterhalb des Gipfels war diese Stelle. Nach kurzer Begutachtung entschieden Frank und Pia, uns am Seil abfahren zu lassen. Hätte es ein Zurück gegeben an dieser Stelle, so wäre hier wohl die eine oder andere Person umgekehrt. Doch es gab kein Zurück - und schliesslich schafften es alle durch die Schlüsselstelle. Danach warteten wir hinter einem kleinen Felssporn auf die Tourenleiter. An dieser Stelle war der Wind unser härtester Gegner. Selbst jene, die angesichts des nächsten Hanges (über 40°) schwitzten, wollten einfach nur weg von hier.

Die Abfahrt war in der Tat eine kleine Herausforderung. Wir fuhren mit einigem Abstand. Es hatte relativ viel Schnee in diesem Hang, einige Schneebretter waren bereits abgegangen. Dadurch lagen unter den ca. 15 cm Pulver teilweise «Eissteine», die den weniger routinierten Tiefschneefahrer doch einiges abverlangten. Im Bereich des Oberen Neugantrisch mussten wir kurz anhalten und unsere Oberschenkel etwas entlasten. Die weitere Abfahrt in sanften Pulverhängen entschädigte aber jegliche muskulären Leiden. Glücklich erreichten wir das windgeschützte immer noch sonnige Gantrischli, und nutzten die wettertechnisch günstige Lage für eine letzte Stärkung vor dem Schlussaufstieg zur Salzmatt.

 

Blick in Richtung Widdergalm (zweiter Gipfel).

Weissensteiner(innen) im Aufstieg zur Widdergalm.

 

 

Barbara und Claudia im Aufstieg zur Widdergalm - noch immer gut gelaunt und motiviert!

 

Teil III Salzmatt. Der Aufstieg war wie im Bilderbuch: windgeschützt, in der Nachmittagssonne, durch verschneite Tannenwälder und über flache Wiesen. Wir erreichten die Salzmatt, ein Sattel zwischen Kaiseregg und Hohmattli, kurz vor 16 Uhr. Die letzte Abfahrt zum Schwarzsee erfolgte auf der Piste. Inzwischen schien die Sonne auch beim Schwarzsee. Hier wurden noch die Miet-Felle wieder zurückgebracht, bevor wir uns rundum zufrieden, glücklich und die einen oder anderen auch etwas müde, zum Schluss-Umtrunk trafen. Ein super Tag, dank Wetter-Glück, guter Tourenleitung und einer munteren Gruppe von Weisstensteiner(inne)n!

 

Herrliches Wetter, hübsche Tour, tolle Schneeverhältnisse!

 

 

 

Vielen Dank allen Teilnehmenden und vor allem Frank und Pia für die Tourenleitung.

 

27.2.2018, Sarah Umbricht